Die Neue Schülerin

Kopfschmerzen… verdammt wie ich dies Gefühl hasste. Es erinnerte mich immer wieder daran, dass meine Existenz noch immer im Irdischen weilte.
“Milena – komm schon wach auf, ich muss zur Arbeit.”
“Ja, ja… ich stehe schon auf.” Murrte ich, warf meine Decke zur seite und stieß einige meiner Umzugskartons um. Das störrte mich … kein bisschen witziger Weise. Genervt fuhr ich mir durchs leicht wellige, weißblonde Haar und betrachtete mich im Spiegel, als ich ins kleine Badezimmer auftrete.
“Sicherlich wird deine neue Schule gut und wirst neue Freunde kennenlernen.”
“Dein Wort in Satans Ohren, Dad.” Gab ich leis sarkastisch von mir, spritzte mir Wasser ins Gesicht, putzte mir die Zähne, machte meine alltägliche Schmink - Prozedur durch und da es Sommer war, waren Hotpants Netzstrümpfe, Chucks, ein Bandshirt von Overkill und darüber noch meine liebste Lederjacke. Ich schulterte meinen Rucksack und ging die Stufen hinunter, in die Küche. Mein Dad, ein Wissenschaftler durch und durch und wie man sich auch einen vorstellte, stand am Herd und schwang einige Pancakes. Gelangweilt ging ich zum Kühlschrank, wo ein Foto meiner Mom hing, ein kurzer Blick reichte, um mir ein weiteres Mal meiner jämmerlichen Existenz bewusst zu werden. Wie ein toter Körper, war auch das Leben eben vergänglich… da konnte man nichts machen. Ich holte eine Coke heraus, sie zischte schon und musste von mir getrunken werden.
“Jetzt sag nochmal… warum arbeitest du in diesem Schuppen?”
“Du weißt ich kann dir das nicht sagen Milena…” Sagte Dad genervt und reichte mir meine Pancakes.
“Bestimmt arbeitest du nicht dort, weil du Frösche sezieren musst.” Mein Dad drehte sich um und stellte den Herd aus.
“Milena ich weiß es ist nicht einfach hier neu anzufangen, doch gib uns und vorallem DIR die Chance neu anzufangen.” Ich schüttelte den Kopf.
“Meine Meinung wird sich nicht ändern… ich habe das nicht verdient…”
“Tu mir einen Gefallen Milena. Ich akzeptiere dein Style, deine Musik deine… deine Neigung zu Frauen ja das tue ich, aber sieh die Dinge ein wenig positiver!” Ich rollte mein Pancake zusammen und zuckte mit den Schultern.
“Ich komme zu spät, wenn ich nicht losfahre…”

Tür auf und hinaus in diesem… Kaff. Verdammt, ich hätte nicht gedacht nur wegen der Arbeit Willen, in so einem Drecksloch wie Hawkins zu landen. Und so wie ich das sah, war die nächstgelegene Stadt ein wenig weit entfernt. Dennoch konnte ich alles mit meinem Baby, einem pechschwarzen 1974er Aston Martin, erreichen. Okay, ich musste zugeben, es gab doch gewisse Dinge, wo ich eben nicht meine Existenz in Frage stellte. Während ich meine Maschine zum Leben erweckte, durchfuhr mir die alltägliche Gänsehaut – das Monster brüllte und gab wohlklingende Motorengeräusche von sich.
“Dann wollen wir mal…” Ich setzte meine spiegelnde Sonnenbrille auf und nachdem ich ausgeschert hatte fuhr ich los. Metal dröhnte laut durch, sonst würde ich meine gute Laune verlieren und ich merkte schnell – Hawkins war ein extremes Kaff. Ich musste mir schon Sorgen machen, dass die Weiber hier alles Bäuerinnen waren und dem Klischee entsprachen… Ich hielt  neben einen rötlichen Muscle Car an und es machte mir Spaß mit meinem Pedal währenddessen zu “spielen”, immerhin war es geil die Hinterreifen durchdrehen zu lassen. Mein Blick wandte sich nach links und ich musste schon sagen… die kleine Süße war ein Leckerbissen – wahrscheinlich eine Ausnahme hoer – aber seehr lecker. Ich zündete mir meine Zigarette an, biss mir auf die Unterlippe, ließ das Fenster herunter. Gleich war es soweit… es würde gleich grün werden. Die Musik schallte hinaus und lenkte vollkommen die Aufmerksamkeit auf mich. Ich setzte die Brille ab, sah der Süßen in die Augen und brüllte:
“DIE ZEIT DER ENGEL IST VORBEI!” Ich musste lachen – es wurde Grün, die Reifen drehten durch und dann… dann fetzte ich los Richtung Highschool.

"Nance, Frühstück!" dröhnte es durch unser Haus. Meine tägliche Morgenroutine begann. "Ja, Mum!" rief ich laut und streckte mich. Langsam setzte ich mich auf und sah mich in meinen Zimmer um. Mein Fenster stand offen, die Musik lief immernoch. Ich schien gestern beim lernen eingeschlafen zu seien.
Widerwillig stand ich auf und richtete mein Bett her. Karteikarten flogen auf den Boden. Ach, Mist! Ich seufzte auf und sammelte jede nacheinander auf. Wenn der Tag schon so begann, konnte es nur noch besser werden...
Ich suchte mir meinen Lieblingspullover raus und eine einfache Jeans, dies gepaart mit einer einfachen Pflechtfrisur und leichten, fast unsichtbaren Makeup. Danach schnappte ich mir meinen Rucksack und ging hinunter in die Küche. Dort traf ich auf meinen kleinen Bruder, Mike, er schien ziemlich in Eile. "Ist was mit Will, oder wieso hast du es so eilig, kleiner Bruder?" fragte ich ihn und zog eine Braue nach oben. Er winkte es nur weg und schnappte sich seine Brote und rann raus, Wahrscheinlich wollte er mit dem Fahrrad zur Schule. Verständlich, denn mit dem Auto war es schrecklich. Der normale Verkehr war grauenhaft und es kamen immer mehr Vollidioten hinzu die nicht fahren konnten.
Entmutigt nahm ich meine Brote, schmiss sie in meine Tasche und begab mich zu "meinen" Wagen.
Ein einfaches rotes... Irgendwas. Das beschrieb es am besten. Sogar mit Ledersitzen... Im Sommer nicht besonders zu empfehlen.
Langsam drehte ich den Schlüssel um und fuhr von unseren kleinen Hof richtung Schule. Ich ließ die neuste CD von Bonnie Tyler einspielen um mich etwas zu beruhigen. Natürlich war ich genervt. Wie so oft. Irgendwie hatte ich es im Gefühl, dass es nicht besser werden würde heute. Allein der Fakt, dass ich Steve Harrington wieder sehen musste. Und Jonathan Byers...
An der Ampel blieb ich stehen. Neben mir hielt ein schwarzer Wagen, das Fenster ging runter und es dröhnte laute Musik hinaus. Ich sah hinüber und erblickte eine Blondine. Schien wohl neu gier in Hawkins zu sein, denn sonst kannte jeder jeden. Sie war stark geschminkt, dunkel sogar.
Die Ampel wurde langsam grün, als sie mir irgendwas entgegen schrie. Perplex sah ich ihren Wagen hinterher und fuhr dann normal weiter zur Highschool.

Angekommen zog ich mich schleppend aus den Wagen. Das erste was ich erblickte war natürlich Steve, der geradewegs aus mich zu kam. "Steve, ich habe keinen Kopf dafür, okay?" Ohne ihn anzusehen begab ich mich zu meinen Schließfach um meine Bücher für die jetzige Stunde zu holen. Heute schien es besonders laut in den Gängen zu sein, oder es kam mir nur so vor.
Meine Bücher umklammernd begab ich mich in den Biologiekurs. Kaum einer war bis jetzt hier, also setzte ich mich ausnahmsweise nach ganz hinten. Hoffend, dass niemand mich bemerkte.

"Oh scheiße..." Stieß ich trotz meiner Zigarette aus und das Nikotin verdichtete sich, da mein Blick auf die Footballmannschaft der Highschool fiel und die sämtlichen Cheerleader-Bitches, die sich wie ein hormonverseuchter Schwarm um die pubertierenden, schwanzgesteuerten Bastarde tummelten. Und ich dachte, dass es in San Fransisco niveaulos von statten ging. Zum Glück hatte ich immer meinen Walkman und meine Kopfhörer dabei, um mich ein wenig von den ganzen abzukapseln... Fleetwood Mac war daher genau das Richtige und das in voller Lautstärke. Da mein Vater für mich schon alles geregelt hatte, brauchte ich nur anhand seines Schmierzettels den Biologie-Kurs ansteuern. Dass ich als "Neue" durch die Flure Aufmerksamkeit auf mich zog, war nichts neues. Dass auch mein Spint klemmte und ich erst durch die Wucht eines Fausthiebs zu öffnen bekam, war mir allzusehr vertraut.

"Hey du bist neu hier... und ziemlich taff wie es mir scheint..." Irgendein Footballtyp der mich von der Seite anquatschte und meinte mich zu bekommen... das kannte ich irgendwoher.
"Der letzte Typ, der mich von der Seite angequatscht hatte, musste ins Krankenhaus, also geh mir nicht auf den Sack." Buff, das hatte ihn ziemlich sprachlos gemacht, aber es war mir auch ziemlich egal. Was mir nicht egal war, war wie ein Junge einen kleineren Lockenkopf mit cooler Cap hänselte. Ich packte mir den kleinen Scheißer und zog ihn vom Jungen weg, der wie ein Auto mich anstarrte.
"So jetzt pass mal auf Sackgesicht, sehe ich dich noch einmal jemanden schikanieren... ziehe ich deine Eier bis über die Ohren... verstanden?" Sie stieß ihn weg und er rannte davon.
"D-Danke..."
"Kein Problem... wie heißt du Kleiner?" Lächelte ich.
"Dustin Henderson."
"Halt die Ohren steif Dustin." Und dann erreichte ich endlich den langersehnten Biologie-Kurs... wuhu... welch freudige Begeisterung erwachte für dies ermüdende Fach. Schlecht war ich nicht, aber es war immer dasselbe.

Ich betrat den Raum und merkte schnell, dass die Ausstattung eher unterirdisch war... aber naja man musste sich mit dem zufrieden geben, was man bekam nicht war? Mein Blick fuhr durch die gähnende Leere, bis ich in der hintersten Ecke den süßen Leckerbissen von gerade bemerkte. Ein kurzes Lächeln entwich meinen Lippen und ich steuerte direkt in die Ecke und setzte mich nur einen Stuhl von ihr entfernt hin. Zufall, dass gerade in diesem Moment von den "Scorpions - Rock you like a hurrican" lief? Ich holte ein Block und Füller heraus und ließ den Nacken knacken, dabei rutschten mir die Kopfhörer herunter um den Hals und ich grüßte:
"Hi, du bist die kleine Süße an der Ampel oder? Ich bin Milena Winters."

Gähnen nahm ich meinen Block und meinen Kugelschreiber aus dem schwarzen Jeans Rucksack. Er hatte Charakter. Kleine Plüschbommel hingen daran und hier und da war ein Patch von einer bekannten Serie aus dem Fernseh. Ich hatte mir ihn vor ein paar Jahren gekauft, das meine alte Tasche unter dem Gewicht der Bücher gelitten hatte. Da ich nun einen Spind habe, in dem ich all mein Kram lagerte, war alles etwas leichter.
Träumend kritzelte ich vor mich hin. "Nancy, bitte hör mir zu. Es tut mir leid, okay?" Ich nickte stumpf, da ich es eh nicht wirklich mitbekam und ein ja immer eine gute Antwort war. Doch saß sich wohl jemand vor mich, da ein leichter Schatten auf meinen Block fiehl. Ich wagte einen kurzen Blick nach oben und sah Steves prachtvollen Hinterkopf, ironisch gemeint. Seufzend legte ich meinen Kopf auf der Handfläche ab und sah richtung Tafel.

Nach kurzer Zeit vernahm ich Musik, ein Nacken knacken und dann wurde ich auch schon angesprochen, leider. Ich atmete tief ein. Die Stimme hatte ich heut morgen schon gehört. Mein Blick glitt langsam zu ihr rüber. "Ja, kann sein." sagte ich schulter zuckend und sah wieder nach vorn zu Steve und tippte ihn an. "Hol lieber deine Notizen von vor den Ferien raus, wenn du den Kurs bestehen willst, Steve." Ich gab ihn kurzerhand meine um seine mit meinen Abzugleichen.

Ich grinste kopfschüttelnd und hätte nicht gedacht, dass die kleine hart wie Granit war, doch man konnte jeden weichklopfen.
"Oh mann..." spottete ich, nachdem ich den Quatsch zwischen ihr und den Typen vor ihr betrachtete. Die kleine war anscheinend mit ihm zusammen gewesen, das konnte man erkennen. Anscheinend konnte sie noch immer noch nicht von ihm loslassen. Welch Jammer. Ich sollte die Finger von ihr lassen und mich eher anderen widmen sollen. Ich klappte mein Notizbuch auf und kritzelte an den Zeichnungen herum, wo meine schönen Dämonen und Monster gegeneinander sich das Fleisch von den Knochen rissen.

Ich liebte diese Dunkelheit... Diese Verderbnis und ich ging darin innerlich voll auf... Dann aber kam der Lehrer und grüßte mich kurz, wobei ich eine Vorstellung über mich selbst ablehnte und wir direkt zu gruppenarbeiten rüber gingen. Ich musste mit Miss Granit zusammenarbeiten. Hurra.

Es ist schon lang kein Geheimnis mehr, dass Steve Harrington und Nancy Wheeler ein Paar WAREN. Und es ist auch kein Geheimnis, dass ich mit ihm Schluss gemacht habe. Als fester Freund war er ein totales Arschloch, doch als Kumpel war er super. Man konnte sich mehr auf ihn verlassen, auch wenn er bis jetzt nie eine Schlägerei gewonnen hatte. Er würde sich immer und immer wieder in das offene Feuer werfen nur um einen das Leben zu retten. Aber ließ dennoch nicht locker. Der Schönling wollte eine zweite Chance bei mir, ab der Mittagspause. Wenn er dies nochmal verbocken würde, würde er mich auf Ewig in Ruhe lassen. Das waren seine Worte. So ein Idiot!

Der Lehrer kam herein und grüßte die neue Schülerin. Sie lehnte eine Vorstellung ab. Wozu denn auch vorstellen? Man merkte doch direkt was für eine sie war und worauf sie es anlegte. Und sie würde schnell das neuste Gespött der Schule werden, wenn sie sich einen Fehltritt erlaubte. Wie es damals auch mit Jonathan der Fall war, als sein kleiner Bruder verschwand. Die Gerüchte tobten nur so in innerhalb von Minuten. Sowas wie er habe Will umgebracht, brutal erstochen und sowas alles. Und, dass er ein total perverser Psycho sei, weil er immer eine Kamera dabei hat. Dabei möchte dieser junge Mann Journalist werden, nichts weiter.

"Miss Wheeler? Sie arbeiten bitte mit Miss Winters zusammen. Ich erwarte von Ihnen eine ausgezeichnete Arbeit, wie immer." Ich sah perplex auf und blinzelte paar Mal. Wie sollte ich denn mit einer arbeiten, die vielleicht den Schulstoff noch gar nicht kannte? Wahrscheinlich würde die ganze Arbeit bei mir kleben bleiben. Frustirert stieß ich einen Seufzer aus. Ich nahm meinen Block, meine Mappe, mein Buch und mein Stift und setzte mich mit meinen Stuhl an ihren Tisch. "Kennst du den Stoff? Oder soll ich dir was davon erklären?"

Ich job nur die Augenbrauen, wow sie war seeeehr oberflächlich, das konnte ich in ihrer lustlosen Tonlage hören. Ich schaute zu ihrem Buch hin und musste nur schmunzeln. Deshalb stand ich nur auf, holte mir das, was wir brauchten und baute alles auf, was man für die Untersuchung von pflanzlichen Zellen so brauchte. Es war nicht viel und es war sehr einfach. Ich legte ein Blatt zwischen zwei Glasplatten und stellte das Mikroskop so ein, dass man die Zellen erkennen konnte. Sofort machte ich mich an die Arbeit und entgegnete:

"Das Blatt beinhaltet noch einiges an Sauerstoff und Wassermoleküle. Die Zellen sind aneinander gereiht und haben noch den grünen Farbstoff." Ich hob den Kopf und sah sie an, ein Lächeln ziert meine Lippen, weil sie anscheinend nicht damit gerechnet hatte.
"Hast du es dokumentiert?"

Ich sah Milena nach, als sie zum Tisch ging um ein Mikroskop zu holen. Sie machte das alles ziemlich fix und schien fokussiert. Natürlich dokumentierte ich jedes ihrer Schritte ausführlich. Auch ihre Aussagen notierte ich detailgetreu. "Ja, hab ich" Ich sah nochmal auf meinen Bericht. Kurz danach sah ich zu ihr hoch und hielt ihr mein Block hin. "Hab kurzerhand noch eine Zeichnung von unseren Blatt erstellt. Hoffe das passt dir so. Wenn du möchtest kann ich das reden übernehmen." Ich deutete mit einen Kopfneiger auf den Kurs. Hier waren viele, die neuen Leuten nicht zuhören würden. Aber so waren die Teenager von Hawkins leider.

"Soll das ein Witz sein? Den Spaß lasse ich mir doch nicht entgehen und außerdem..." Ich kam ihren Ohr zu meinem Vergnügen ganz nah.
"...Mach ich mich gerne zu süßen Mädchen zum Affen." Ich lehnte mich zurück und grinste nur sehr breit. Ich wusste nicht, ob es sie juckte oder nicht, es war mir auch relativ egal, weil sie anscheinend feststellen MUSSTE, dass ich nicht dem Klischee entsprach. Ich seufzte und schüttelte leicht den Kopf.
"Ich übernehme das wohl." Ich nahm ihre Unterlagen und ging einfach nach vorne, klar zogen sich die Blicke auf mich wie ein Schwarm Kakerlaken, aber sprachen und quasselten dazwischen.
Ich räusperte mich und packte Nancys Gekritzel auf den Tageslichtprojektor.
"SCHNAUZE HALTEN!" Brüllte ich plötzlich, wo alle nur verstohlen dreinglotzten.
"Mir ist es eigentlich scheiß egal, wie ihr diesen Stoff in eure Hirne reinstopft, es ist euer Leben und nicht meins... wenn eure vermeintliche Zukunft am Herzen liegt - tja hört zu oder lasst es bleiben."

Zu meinem Vergnügen taten sie es auch und der Lehrer schaute auch nicht schlecht, wie ich die Forschungsergebnisse präsentierte und das fachlich korrekt. Tja, damit hatten sie eben nicht gerechnet. Als ich fertig war knallte ich dem Lehrer Nancys Arbeiten hin und knurrte nur:
"Ich hoffe Sie berücksichtigen Miss Wheelers Arbeiten, perfekter konnten die nicht sein." Dann wandte ich mich wieder meinem Platz zu und ließ abermals den Nacken knacken.

"außerdem mach ich mich gerne zu süßen Mädchen zum Affen" Ich schluckte schwer. Mein Blick war bestimmt zum schreien. Hatte sie mich gerade angemacht? War das wirklich passiert? Ich drehte mich schlagartig um, um ihr perplex nachzusehen. Die Blondine hatte meine Arbeiten mitgenommen und legte sie auf den Projektor.
"SCHNAUZE HALTEN!" Ich zuckte zusammen. Milena hatte ein ziemlich lautes Organ. Das musste ich ihr lassen. "Mir ist es eigentlich scheiß egal, wie ihr diesen Stoff in eure Hirne reinstopft, es ist euer Leben und nicht meins... wenn eure vermeintliche Zukunft am Herzen liegt - tja hört zu oder lasst es bleiben." Sie hatte ganz und gar recht. Nicht jeder aus diesem Kurs würde es schaffen eben diesen zu bestehen. Besonders Steve nicht, der mit offenen Mund sich zu mir umdrehte. Ich nahm seinen Kopf und drehte ihn nach vorn.
Ich verließ mich voll und ganz auf meine Arbeitspartnerin und nickte ihr nur zustimmend. "Ich hoffe Sie berücksichtigen Miss Wheelers Arbeiten, perfekter konnten die nicht sein." Milena machte es erneut. Die Draufgängerin holte wieder was mit mir hervor.
Stumm sah ich ihr dabei zu wie sie sich wieder neben mich setzte. "Danke dir..." flüsterte ich ihr zu als der Lehrer wieder begann zu reden und uns Hausaufgaben auf gab.

Als sie mir dankte, schaute ich sie von der Seite an und zwinkerte ihr zu.
"Immer wieder gerne Süßigkeit." Verdammt war Nancy ein Leckerbissen! Da musste man sich ja regelrecht in ein Eisbad schmeißen! Als die Hausaufgaben vergeben wurden beobachtete ich sie, wie sie mit diesem Volltrottel vor ihr sprach. >>Oh mein Gott...<< Dachte ich und merkte direkt, dass sie mal mit ihm zusammen war... mit der Betonung auf WAR... Ich stand auf, als es schellte.
"Wenn du Interesse haben solltest, die Hausaufgaben nicht alleine machen zu müssen..." Ich beugte mich etwas vor, meine Hand am Tisch abstützend.
"...hier ist meine Adresse." Ich zog einen Schnipsel mit meiner Adresse hervor.
"... vielleicht... aber nur vielleicht können wir gemeinsam herausfinden, wo das hinführt zwischen uns..." Grinste ich und ich sagte das nur, um diesen... Steve richtig klar zu machen, wer intelligenter war und wer nicht. Ich richtete mich wieder auf, drehte mich um und ging in die Pause. Ich brauchte eine Zigarette!